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Ziel Klimaneutralität: Elektrifizierung kostengünstigster und effizientester Weg

Der zügige Ausbau erneuerbarer Energien und eine darauf aufbauende, weitgehende Elektrifizierung aller Wirtschaftsbereiche ist die kostengünstigste Option, Klimaneutralität in Europa zu erreichen. Das ist das zentrale Ergebnis einer gemeinsamen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Brüsseler Denkfabrik Bruegel.

„Um Klimaneutralität zu erreichen, muss die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden“, sagt Studienautorin Franziska Holz. „Unsere Studie zeigt, dass die direkte Nutzung von Strom aus Erneuerbaren für Endverbraucher wie Unternehmen und Haushalte kostengünstiger und effizienter ist als eine indirekte Elektrifizierung, etwa über synthetische Gase oder Wasserstoff.“

In ihrer Analyse haben die Wissenschaftler drei Optionen zur Ausgestaltung des zukünftigen Energiemix analysiert, in denen entweder elektrischer Strom aus erneuerbaren Energien, grüner Wasserstoff oder grüne synthetische Gase der jeweils dominante klimafreundliche Energieträger sind.

Dabei zeigt sich, dass nicht nur im Falle einer weitgehenden Elektrifizierung ein massiver Zubau erneuerbarer Energien erforderlich ist, sondern auch bei gasförmigen Energieträgern: „Solange nicht genügend Strom aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, können Wasserstoff und synthetische Gase keine dominante Rolle in einem nachhaltigen Energiemix spielen. Wenn nachhaltig produzierter Strom erst noch in grünen Wasserstoff oder grüne synthetische Gase umgewandelt wird, statt ihn direkt zu nutzen, ist das Ganze letztlich auch deutlich teurer“, so Studienautorin Claudia Kemfert. Im Kostenvergleich erweist sich das Szenario, das auf eine direkte Elektrifizierung mit grünem Strom setzt, daher als beste Option.

Der Fokus der Politik solle nun darauf liegen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die notwendigen Investitionen attraktiv machen. Dies erfordere klare Signale an die Endverbraucher, dass sich die größtenteils bei ihnen anfallenden Investitionen für sie rentieren werden.

Informationen: www.diw.de